Der Funke der das Feuer entfacht…
Meine Liebe zum Essen begann schon als kleiner Bub. Meine Großeletern hatten nicht besonders viel, aber immer einen vollen Tisch.
Omas Kochkünste und Gemüsegarten und Opas Fleischerfertigkeiten setzten nicht nur den ultimativen Qualitätsstandard für ihre Kinder und Enkel – Gäste wurden im Haus immer mit Hingabe versorgt. Ein eigener Raum im Haus, mit einem riesigen Tisch, ist für mich bis heute einer der prägendsten Orte meiner Kindheitserinnerungen.
Die Teller waren reichlich gefüllt, die Gespräche herzlich und das Lachen ehrlich – so wurde in mir ganz früh schon der gemeinschaftliche Genuss zu einem wichtigen Bestandteil meines Wertesystems und wahrscheinlich auch zum initalien Zündfunken der meine Leidenschaft für Kulinarik entfachte und meinem Blick darauf bis heute einnordet. Kochen, Essen und Gastfreundschaft wurden zu einem wesentlichen Bestandteil meines Lebens.
Ein Leben lang Lehrling, ein Leben lang lernen…
Beinahe ein Vierteljahrhundert habe ich in Küchen verbracht. In verschiedenen Teilen der Welt, immer mit offenen Augen und Ohren und vor allem mit der Neugier und Offenheit des jungen Buben, der diese Reise einst begonnen hat.
Diese Neugier und Offenheit wollte ich mir immer bewahren. Von jedem auf meinem Weg lernen zu können, von der Küchenhilfe, vom Lehrling, von allen KollegInnen, aber auch von Gästen, vom Publikum und von KochkursteilnehmerInnen, von LieferantInnen und ProduzentInnen. Jede Begegnung barg immer auch das Potenzial etwas dazuzulernen. Weder meine erste Stelle als Küchenchef noch mein erstes Restaurant oder meine erste selbst erkochte Haube haben mich je daran gehindert zuzuhören und aufzunehmen. So soll es auch weitergehen.